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Das Internet – Maskerade mit Identitäten!

 

Man sagt, „dass jeder venezianischen Maske ein gewisser Zauber innewohnt“. Seit dem 13. Jahrhundert leben die Bewohnerinnen und Bewohner in Venedig die Tradition die Maskerade und die Faszination hält bis heute an. Die Maskierten und die Zuschauer sind verzaubert von der geheimnisvollen Aura des Tarnspiels. Der Reiz jemand anderes zu sein und die Möglichkeit von Anonymität lockt bis in die Gegenwart Einheimische und Touristen an.

 

Maskerade im Internet
Auch das Internet ermöglicht die Chance eine Art „Maske“ aufzuziehen. Das World Wide Web ist, wie für die Anwesenden
in Venedig, anziehend und reizvoll. Schnell und einfach kann man sein Gesicht hinter einer Maske verstecken und eine neue Identität annehmen. Viel zu verlockend sind die Anonymität und die Vielzahl von Identitäten, die das Internet bietet und auch ein Gefühl
von Sicherheit, dass wir durch den Schutz der Maske empfinden.

Je nach Medium, Kanal oder Kommunikationspartner wählt man eine Maske aus und kann sich an eine gegebene Situation anpassen oder sich neu definieren. Durch das Maskenspiel fühlt man sich frei, kann sich selbst verwirklichen und Hemmungen abzuschütteln.
Wir können mit einer Maske jemand sein, der wir sonst nicht sind, ohne Angst unser „wahres“ Gesicht zu offenbaren. Wir haben das Gefühl über Zeit und Raum des Tragens der Maske frei entscheiden zu können.

 

Bedeutung der Bildmetapher
In meiner Bildmetapher kann man diese Situation gut erkennen. Bewegen wir uns im Internet stehen uns eine Vielzahl von leeren weißen Masken zur Verfügung. Das Weiß der Masken steht für Neutralität und Neuanfang und ist damit die Grundlage für unser Identitätsspiel. Wollen wir eine neue Identität annehmen klicken wir auf eine noch leere weiße Maske und füllen sie mit Leben. Haben wir eine Identität entwickelt verändert die Maske ihr Aussehen und ist von nun an nicht mehr weiß, sondern bunt mit Mustern. Selbst, wenn wir die Maske wieder auf die Seite legen bleibt sie bemalt und wir können sie jederzeit wieder einsetzen.

 

Bunte Maske – mit Identität

Weiße Maske – ohne Identität

 

Fakt ist, …
… dass egal wie schön dieses Spiel mit der Maske und den verschiedenen Identitäten auch ist – Bitte vorsichtig sein! Es ist schon fast Paradox, dass wir angezogen werden von der Anonymität im Internet und dem Irrglauben, dass das World Wide Web ein Raum ist indem wir uns frei und ungehemmt bewegen können. Ist doch unser Gesicht ein Impulsgeber!

Durch direkten Blickkontakt entscheiden wir, ob wir Personen sympathisch finden oder nicht. Doch die virtuelle Realität, das Internet und das Maskenspiel behindern unser Urteilsvermögen. Unsere Entscheidungen sind beeinträchtigt und es gut möglich, dass wir andere „Masken-Personen“ falsch einschätzen.
Viel zu leicht vertrauen wir uns anderen Nutzern im Internet an, obwohl auch sie ihre wahre Identität hinter einer Maske verbergen können. Diese Gegebenheit wird dann gefährlich, wenn diese unser Vertrauen missbrauchen oder ausnutzen.

Das Spiel mit den Masken und den vielen Identitäten ist komplex.
Zum einen können wir uns selbst verwirklichen haben das Gefühl ungehemmt und frei zu sein, aber zum anderen können wir uns in der Welt auch verstricken und dadurch vielleicht auch den Bezug zur Realität auch verlieren. Außerdem sollte man mit angeblichen Anonymität im Internet vorsichtig sein. Profile können gehackt werden, Daten geklaut und Identitäten offenbart werden und dann wird jede Maske der Welt nutzlos

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